WSOP Main Event-Gewinner – Das Leben vor dem größten Erfolg
Der Sieg beim World Series of Poker Main Event ist das größte, was ein Pokerspieler in seiner Karriere erreichen kann. Mit einem Sieg beim wichtigsten Turnier des Jahres ändert sich jedes Leben. Der Pokerspieler ist nicht nur in der Poker-Szene bekannt und die Bankroll ist um einige Millionen Dollar größer. Wir blicken auf die Main Event Sieger der vergangenen fünf Jahre und ihre Karriere vor dem lebensverändernden Gewinn.
Martin Jacobson
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Bis zum November 2024 ist der Schwede Martin Jacobson noch der amtierende WSOP Main Event-Champion. Jacobson stammt aus Stockholm wohnt aber inzwischen in London. Seit 2008 ist er Poker Pro und hat in seiner Karriere schon über 5,5 Mio. Dollar an Live-Gewinnen angesammelt. Jacobson kam mit 18 Jahren zum Poker. Er brachte sich das Spiel mit Poker im TV bei. Danach folgten Homegames und Freerolls, bei denen er sich einen Platz für die EPT Budapest erspielte. Eigentlich wollte der Schwede nach Barcelona ziehen und Küchenchef in einem drei Sterne Michelin Restaurant werden. Aber dann kam es doch ganz anders.
Sein erster Erfolg war der Dritte Platz beim 2008er EPT Budapest Main Event für € 197.904, bei seinem erst dritten Live-Turnier. Vor seinem WSOP-Sieg sorgte er in der EPT Saison 7 für Aufsehen. Er stellte mit drei Final Tables in einer Saison einen neuen Rekord auf und wurde “Online Qualifier of the Year” sowie Zweiter beim “EPT Player of the Year”. 2013 wurde er zudem Sechster beim 2013er $ 111.111 One Drop High Roller für $ 807.427.
Ryan Riess
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Der US-Profi Ryan Riess konnte den WSOP Main Event im Jahr 2013 gewinnen. Riess stammt aus East Lansing, Michigan. Schon als Teenager hatte er begonnen, im Keller mit Freunden zu pokern. Mit 18 spielte er im Card Sharks in Waterford. Danach arbeitete er als Dealer im Trippers Card Room in Lansing. An der Michigan State University machte er seinen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre und gehörte dem Michigan State University Spartan Leichtathletik-Team an. Inzwischen lebt Riess in Las Vegas.
Den ersten Live-Cash seiner Karriere holte sich “Riess the Beast” im Oktober 2012. Dort wurde er Zweiter beim WSOP Circuit $ 1.675 No Limit Hold’em Main Event im Horseshoe Chicago, Hammond für $ 239.063. Bei der 2012-2013er WSOP Circuit Tour kam er insgesamt zehnmal ins Geld. Vor dem zweiten Platz beim WSOP Circuit war Riess beinahe Pleite und musste seine Karriere fast wieder nach nur sehr kurzer Zeit an den Nagel hängen. Mit seinem letzten Geld hatte er das Startgeld von $ 1.675 bezahlt.
Greg Merson
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Der WSOP-Main Event des Jahres 2012 ging an den US-Amerikaner Greg Merson. Merson wurde 1987 in Washington, D.C. geboren. Zum Poker kam er im Jahr 2003 mit Nachbarn. Er studierte 2 ½ Semester an der Universität von Maryland, bevor er sein Studium für die Poker-Karriere aufgab. Nachdem sich zu Beginn noch keine Erfolge einstellen wollten, besuchte er immer wieder die Volkshochschule. Beim zweiten Versuch entwickelte er sich dann zum Shorthanded Cashgame Spezialisten. Bis zum Black Friday 2011 lebte er in Laurel, Maryland. Danach nahm er sich einen Wohnsitz in Toronto.
Vor seinem WSOP Main Event Sieg musste Merson eine Drogensucht überwinden. Er hatte mit 17 begonnen Drogen zu nehmen. Zuerst Marihuana, dann Kokain. Mit 19 war er ein Jahr clean und startete seine Karriere als Poker Pro. Im zweiten Jahr als Profi trank er aber immer öfter in Gesellschaft Alkohol. Im April 2011, als er an den Online-Tischen schon seine erste Million gewonnen hatte, kam der Rückfall. Der Online Poker Black Friday hatte ihn seiner Einnahme-Quelle beraubt und stürzte Merson in eine massive Depression. Als Ersatz spielte er dann unter Drogen auf immer höheren Stakes an den Live-Tischen. Er verlor viel Geld und versuchte in Kanada weiter online zu spielen.
Im Oktober 2011 folgte dann die Droge “Roxies”. Damit ging es noch schneller bergab und Merson verlor fast sein ganzes Vermögen. Seit dem Dezember 2011 ist Merson nun clean. Im Aria Hotel in Las Vegas hat es dann geklickt und er schloss sich für vier Tage in einem Zimmer zum Entzug ein. Einer seiner besten Freunde half ihm dabei. Ohne ihn hätte er es kaum geschafft, von den Drogen wegzukommen. Poker sei der Hauptgrund, warum er clean bleiben könne. Er liebe das Spiel und es gebe ihm Kraft.
Pius Heinz
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Der WSOP Main Event Sieger des Jahres 2011 wird vor allem den deutschen Pokerfans immer im Gedächtnis bleiben. Heinz gewann als erster Deutscher das wichtigste Poker-Turnier der Welt. Heinz wurde 1989 in der Nähe von Bonn, in Swisttal-Odendorf geboren. Er besuchte das Städtische Gymnasium Rheinbach und machte dort 2008 sein Abitur. Anschließend leistete er Zivildienst in den Nordeifel-Werkstätten in Euskirchen-Kuchenheim. Seine Poker-Karriere begann er im Alter von 18 Jahren, wie so viele andere Spieler, im Internet. Fürs Pokern lies er sein Studium der Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Fresenius in Köln ruhen.
Bei Heinz muss sicherlich erwähnt werden, dass er einer der wenigen WSOP Main Event-Gewinner ist, die einen anderen Weg wählten. Er zog sich knapp zwei Jahre nach seinem Sieg wieder immer mehr aus dem Rampenlicht zurück und machte aus seinem Beruf wieder ein Hobby. Er wollte Poker wieder aus Spaß spielen und sein Leben genießen. Er kehrte also wieder zu dem Lebensstil zurück, den er vor dem großen Sieg hatte (nur hat er heutzutage mehr Geld).
Jonathan Duhamel
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Der letzte WSOP Main Event-Gewinner, den wir unter die Lupe nehmen, ist der Kandier Jonathan Duhamel. Er gewann 2010 das wichtigste Turnier des Poker-Jahres. Duhamel, der aus Boucherville, Quebec, stammt, begann im Alter von 16 Jahren mit dem Pokern. Während seines Wirtschaftsstudiums spielte er nebenbei Online-Poker. Nach zwei Semestern entschloss er sich, Profi zu werden und sein Studium abzubrechen.
Sein erster Live-Cash stammt aus dem Jahr 2006. Damals landete er auf Platz 47 für gerade mal 369 Dollar. Zwei Jahre später trat er im Poker-Zirkus das erste Mal in Erscheinung. Er wurde Final Table Bubble Boy beim Main Event der EPT Prag und gewann € 42.800. Doch erst 2010 nahm auch seine Poker-Karriere so richtig an Fahrt auf.