Anleitung zu Online Turnieren und Pokervarianten
Poker erfreut sich so hoher Beliebtheit wie noch nie. Seit dem Boom der Online Casinos versuchen sich täglich Millionen von Spielern an den virtuellen Tischen. Dabei ist die bekannte Variante des Texas Hold’em sehr beliebt, aber diese alleine repräsentiert nicht die Vielfältigkeit von Poker. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Turnierarten und verschiedener beliebter Pokervarianten, von denen wir dir die wichtigsten hier vorstellen möchten.
Grundsätzlich unterscheidet man bei den Online Pokerräumen zwischen Turnieren, Sit ’n’ Gos und Cash Games. Es gibt diese Arten von Spielen für verschiedene Pokervarianten, aber der Großteil der Spiele wird in der Texas Hold’em No-Limit Variante gespielt.
- Beginnt, sobald die erforderliche Anzahl an Teilnehmern vorhanden ist
- Die Blinds werden in regelmäßigen Zeitabständen erhöht
- Turniere mit sechs bis zu über 100 Spielern
Sit ‘n’ Gos
Sit ‘n’ Gos erfreuen sich großer Beliebtheit und haben im Gegensatz zu anderen Turnieren keine festgesetzte Startzeit. Als Spieler musst du einen bestimmten Einsatz bezahlen, um einen Platz zu erhalten. Wenn alle Plätze gefüllt sind, beginnt das Turnier. du erhältst dabei einen fest vorgegebenen Chipsatz, mit dem du das Turnier bestreiten kannst. Je höher der Buy-In ist, desto höher fallen am Ende auch die Preise aus. Sit ‘n’ Gos haben normalerweise zwischen sechs und zehn Spielern, wenn es sich um das Spiel an einem einzelnen Tisch handelt. Der Buy-in ist festgesetzt, und man kann bei einigen Seiten bereits für ein paar Cent an einem solchen Turnier teilnehmen. Auch kann man sich bei Sit & Go Turnieren selten wieder einkaufen, wenn man seine Chips verloren hat. Die Chancengleichheit ist bei diesem Format also mehr als gegeben.
Eine Unterkategorie der Sit ‘n’ Gos sind die Spin & Go oder Twister Varianten. Bei dieser Turbo-Variante gibt es einen Buy-In und es spielen lediglich drei Spieler an einem Tisch. Bei diesem Spiel entscheidet der Zufall, wie hoch der Gewinn ausfällt. Du kannst also beispielsweise für 1 USD an einem Turnier teilnehmen und mit Glück um einen Jackpot von bis zu 3000 USD spielen. Je höher dein Buy-in, desto höher kann der Jackpot werden. Der Knackpunkt bei dieser Variante ist, dass nur einer der drei Spieler diesen Preis einkassieren kann und die anderen beiden leer ausgehen.
Eine weitere Variante bei Sit ‘n’ Gos ist der sogenannte Speed Poker Wenn man seine Hand foldet, wird man unverzüglich an einen anderen Tisch mit neuen Gegner gesetzt. Man spielt also ständig mit neuen Spielern und kann sich nicht auf die „Tells“ oder spezielle Spielweise der Gegner einstellen, da man nicht lange genug mit ihnen am Tisch sitzt.
- Tische mit allen denkbaren Einsatzstufen
- Die Blinds bleiben immer gleich
- Tische können zu jeder Zeit verlassen und Gewinne ausgecasht werden
Cash Games
Cash Games unterscheiden sich von normalen Pokerturnieren. Hier können die Spieler sich mit ihrem Geld einkaufen, um Chips zu bekommen. Dabei hängt der Buy-In Faktor sehr vom jeweiligen Tisch ab. Online kann man Cash Games bereits mit Micro Einsätzen spielen (0.01$), aber man kann auch wesentlich teurere Cash Games online finden. Diese Art von Turnier wird im Gegensatz zu anderen Turnieren auch stets nur an einem Tisch gespielt. Ein Spieler kann jederzeit einem Spiel beitreten und sich auch entscheiden, das Turnier zu verlassen. Die Blinds in einem Cash Game erhöhen sich dabei auch nicht und bleiben während des gesamten Spielverlaufs stabil. Der wohl wichtigste Unterschied eines Cash Games ist dabei die Möglichkeit des Rebuys. Wenn man also alle seine Chips im Spiel verloren hat, so kann man entscheiden sich einfach erneut wieder einzukaufen, um weiterspielen zu können.
- Die Startzeiten sind hier festgelegt
- Oft sind Buy-Ins oder Rebuys auch nach dem Turnierstart möglich
- Die Gewinnsumme steigt meistens mit der Anzahl der Turnierteilnehmer
Reguläre Pokerturniere
Im Gegensatz zu den beliebten Sit & Go Turnieren gibt es für diese Art von Turnieren festgesetzte Startzeiten. Die meisten Online Poker Räume kündigen solche Turniere immer vorher an, und selbst wenn man die genaue Startzeit verpassen sollte, so kann man sich bei vielen Turnieren noch einige Zeit später einkaufen. Der Vorteil bei diesen Turnieren ist, dass die Teilnehmerzahl weit höher ausfällt als bei den eingeschränkten Sit & Gos. Oft gibt es Tausende von Spielern, besonders wenn es sich hier um Freerolls handelt. Dabei ist der Preisfonds oft davon abhängig, wie viele Spieler an einem Turnier teilnehmen. Oft ist in der Ankündigung eines Turniers auch eine Spielerzahl genannt, die benötigt wird, um die Preise zu garantieren.
Auch bei Turnieren gibt es wiederum verschiedene Untergruppen wie Knockout-Turniere, bei denen man eine „Bounty“ für jeden Spieler erhält, den man aus dem Turnier befördert.
Wenn man gern in großen Spielerfeldern spielt und gleichzeitig etwas von einem großen Preispool abbekommen möchte, sind regelmäßige Turniere die beste Anlaufstelle.
- Die Teilnahme ist kostenlos
- Anzahl der Teilnehmer oft beschränkt
- Einige Pokerseiten bieten Extra-Freerolls für Anfänger
Freerolls
Poker zu spielen, ohne selbst Einsätze bringen zu müssen, ist immer sehr interessant. Viele Anbieter haben diese sogenannten Freeroll Turniere im Programm und oft finden sich dort Unmengen an Spielern wieder, um ihr Glück zu versuchen. Bei diesen Turnieren gibt es meist eine Teilnehmerbeschränkung und daher sollte man mit seiner Anmeldung am besten nicht warten. Die Preise in diesen Turnieren können dabei variieren. Oft kann man Geldpreise gewinnen, aber auch Tickets für höher wertige Turniere werden gern angeboten. Man kann Freeroll Turniere gut dazu nutzen, wichtige Erfahrungen zu sammeln und neue Strategien im Poker auszuprobieren. Bei manchen Anbietern kann man erst dann an Freerolls teilnehmen, wenn man bereits eine erste Einzahlung geleistet hat.
- Satelliten Turniere sind Qualifikationsturniere für höher dotierte Turniere
- Es können Teilnahmen für On- und Offline Turniere gewonnen werden, die normalerweise mehrere Tausend Euro kosten würden
- Umso günstiger die Startgebühren, desto höher die Anzahl an Konkurrenten um die Preise
Satelliten-Turniere
Ein Satelliten-Turnier gibt einem Spieler die Möglichkeit, sich für ein weit höher dotiertes Turnier zu qualifizieren. Dabei muss der Spieler dennoch einen Einsatz zahlen, um an diesem Satelliten überhaupt teilzunehmen. Die Teilnehmerzahlen können bei diesen Turnieren je nach Höhe des Buy-ins stark variieren. So wirst du bei einem Satelliten-Turnier mit 1$ Buy-In schon einmal ein Feld von mehreren Tausend Spielern vorfinden. Aus diesem Grund sind viele Satelliten-Turniere auch von Beginn an mit einer Teilnehmerbeschränkung versehen. Die Preise für die Gewinner in diesen Satelliten drehen sich vor allem um die Teilnahme bei einem Main Event wie dem WSOP und um Preispakete wie die Hotel Übernachtung oder das Reisegeld. Wenn du dich also gern für einen geringen Einsatz für ein großes Pokerturnier qualifizieren möchten, sind Satelliten Turniere eine echte Empfehlung.
- Es kann an bis zu 16 Tischen gleichzeitig gespielt werden
- Multi-Table Poker ist sowohl mit Cash Games als auch mit Turnieren oder in Kombination möglich
- Die Software einiger Pokerräume bietet Features, die Multi-Table Poker einfacher und übersichtlicher machen.
Multi-Table Poker
Multi-Tabling wird immer beliebter, denn man kann an mehreren Turnieren gleichzeitig teilnehmen, beispielsweise Sit ‘n’ Gos. Das Multi Table Spiel sollte man jedoch langsam angehen und zunächst nur an zwei Tischen sein Glück versuchen. Wenn man dabei erfolgreich ist, kann man die Zahl der Tische bis hin zu sechs steigern. In Bezug auf die technischen Aspekte des Multi Table gilt es zu beachten, dass du mindestens einen Monitor mit 1600 x 1200 Auflösung brauchst. Auch solltest du deinen Arbeitsplatz für diese Art von Poker sehr genau vorbereiten, denn jede Form von Ablenkung kann dazu führen, dass du deine Konzentration verlierst. Auch hier gilt der Grundsatz, dass Übung den Meister macht.
Pokervarianten:
- Omaha hat sich aus der Texas Hold'em Poker Variante entwickelt
- Anstatt zwei hält der Spieler hier vier verdeckte Karten
- Jeder Spieler hat neun Karten zur Verfügung, um seine beste Hand aus fünf Karten zu ermitteln
Omaha
Nach dem beliebten Texas Hold’em ist das Pot-Limit Omaha die mit Abstand zweitbeliebteste Variante des Pokers. Da Omaha sich aus der Variante des Texas Hold’em entwickelt hat, überrascht es nicht, dass die Spielabläufe sehr ähnlich sind.
Jeder Spieler erhält bei Omaha zu Beginn vier verdeckte Karten. Von diesen Karten kann der Spieler jedoch für seine finale Hand nur zwei Karten tatsächlich nutzen. Im Verlauf des Spiels kommen, wie beim Texas Hold’em, insgesamt fünf offene Karten auf den Tisch (Community Karten). Der Spieler muss nun zwei seiner verdeckten Karten wählen und diese mit drei der Community Karten verbinden. Während bei Texas Hold’em sehr oft nach dem Flop die stärkste Hand die besten Gewinnchancen hat, so liegt die Sache bei Omaha etwas anders. Da weit mehr Variablen mit den vier verdeckten Karten aller Spieler aktiv ist, so verändert sich die Position jedes Spielers mit jeder neuen Karte, die offen gelegt wird.
Wie in anderen Pokervarianten kann auch Omaha oft als High-Low gespielt werden. Der gesamte Pot wird daher am Ende der Spielrunde zwischen der besten und der schwächsten Hand geteilt. Um für eine Low Hand in Frage zu kommen, muss der jeweilige Spieler fünf unterschiedliche Karten mit 8 oder niedriger aufweisen können. Straßen und Flushs finden dabei keinerlei Beachtung. Die schwächste Hand wäre also 5-4-3-2-Ass, welche auch als so genanntes Wheel bezeichnet wird.
- Beim Stud Poker gibt es keine Community Cards
- Je nach Version sind nur eine oder zwei Karten der fünf eines jeden Spielers verdeckt
- Vor jeder neuen Karte kommt es zu einer neuen Setzrunde
Five Card Stud
Im Gegensatz zu den frühen Varianten des Poker, wo die Spiele „geschlossen“ waren und nur die jeweiligen Spieler ihre Karten sehen konnten, ist Stud Poker ein „offenes“ Spiel. Jeder Spieler bekommt am Anfang eine verdeckte Karte zugeteilt und diese bleibt bis zum Showdown verdeckt. Die nächsten drei Karten werden für jeden Spieler offen gelegt und diese Variante ermöglicht es den Spielern, ihre Strategie jeweils anzupassen. Nach jeder neuen Karte gibt es dann eine Setzrunde. Die fünfte Karte ist je nach Variante entweder offen oder verdeckt. Es kann also sein, dass der Spieler nur drei Karten offen liegen hat und die Variablen sich durch die zwei verdeckten Karten nochmals erhöhen. Dabei wird bei der formellen Version des Stud Poker der finale Pot zwischen High-Low aufgeteilt.
- Man bildet die beste Hand aus sieben zur Verfügung stehenden Karten
- Es gibt keinen Straight und keinen Flush, Asse werden niedrig gewertet
- Hi/Lo ist die beliebteste Seven Card Stud Variante
Seven Card Stud
Die Variante Seven Card Stud Hi/Lo ist sehr anspruchsvoll, aber deshalb nicht minder beliebt. Im Verlauf des Spielablaufs bekommt jeder Spieler insgesamt sieben Karten zugeteilt, aber jeder darf nur fünf Karten nutzen, um sich das beste Blatt zu bauen. Der Pot wird dabei zwischen dem „High Poker“ Blatt und dem „Ace to Five Lowball“ geteilt. Dabei muss sich ein Spieler jedoch erst für den Lowball mit seinem Blatt qualifizieren. Man darf keine Karte über der 8 haben, um sich nach der „8-or-better“ Regel zu qualifizieren. Wenn es kein konformes niedriges Blatt gibt, so gewinnt die „High Hand“ den gesamten Pot. In der Reihenfolge der Blätter verhält es sich auch anders beim Seven Card Stud. Hier zählen keine Straights oder Flushs und Asse werden stets niedrig gewertet. Das bestmöglichste Blatt im Seven Card Stud ist also 5-4-3-2-A. Im Gegensatz zu anderen Varianten des Poker sind auch die Farben der Karten von Bedeutung und deren Reihenfolge ist wie folgt: Pik, Herz, Karo, Kreuz.
- Ist eine Variante des Seven Card Stud
- Es gewinnt der Spieler mit der niedrigsten Hand
- Blinds werden durch Antes ersetzt
Razz
Die Poker Variante Razz ist eine Untervariante des Seven Card Stud. In dieser Variante gewinnt jedoch immer die niedrigste Hand den Pot. Im Gegensatz zu Texas Hold’em gibt es hier im Normalfall keine Blinds sondern die so genannten Antes. Erst wenn alle Spieler am Tisch diesen Grundeinsatz gebracht haben werden die Karten ausgeteilt. Der Spielablauf ist ähnlich wie beim Seven Card Stud, wobei auch hier keine Straights oder Flushs gewertet werden. Jedes Paar, Drilling oder Vierling zählt dabei gegen dich in der Auswertung deiner Hand. Bei Razz muss der Spieler eröffnen, der die höchste Karte offengelegt hat. Bei Gleichstand entscheidet, wie beim normalen Seven Card Stud, die Farbe der Karte über den Beginner.
- Alle Spiele werden abwechselnd gespielt
- Beim Cash Game wechselt die Spielvariante nach einer Runde, bei Turnieren mit der Blinderhöhung.
- HORSE wird gelegentlich noch durch andere Buchstaben und Spielvarianten erweitert
HORSE
H.O.R.S.E. ist ein sehr beliebtes gemischtes Pokerspiel. Hier kommen alle beliebten Varianten des Pokers zum Einsatz, wie es sich aus dem Namen bereits ableiten lässt.
H: Texas Hold’em
O: Omaha Hold’em Hi-Lo
R: Razz
S: Seven Card Stud
E: Seven Card Stud (High-Low, Eight or better)
Die Idee von HORSE ist, für möglichst viele Variablen zu sorgen. Spezialisten von einem oder zwei Varianten wird somit ihr Vorteil genommen und andere Spieler können auch zum Zuge kommen. Dabei hat dieses gemischte Format sehr starken Anklang gefunden und war nicht zuletzt für das längste Heads Up in der WSOP-Geschichte, zwischen Chip Reese und Andy Bloch, verantwortlich. Vor allem um Erfahrungen in allen anderen Poker Varianten zu sammeln, ist HORSE mehr als geeignet und wird deshalb auch von vielen Spielern gern gespielt.
- Jeder Spieler erhält nur vier Karten
- Die schwächste Hand gewinnt
- Die beste Hand stellt vier unterschiedliche Kartenwerte in vier verschiedenen Farben dar
Badugi
In dieser Variante des Pokers erhält jeder Spieler zu Beginn nur vier Karten eines 52-Karten Decks. Wie im Texas Hold’em wird auch hier mit Blinds gespielt, doch den Pot gewinnt am Ende die „Lowball“ Hand, wie aus im Seven Stud schon üblich ist. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Poker Varianten ist hier ein Blatt von vier verschiedenen Farben ohne Zwilling das beste Blatt. Demnach ist 4-3-2-A in vier unterschiedlichen Farben auch als Badugi Hand bekannt.
Pokerschulen
Viele Pokerspieler streben danach, ihr Pokerspiel zu verbessern. Es gibt viele verschiedene Pokerschulen online und offline, aber wenn du dich bei den von uns empfohlenen Pokerseiten einmal umschaust, wirst du oft sehr gute Informationen zum Pokern finden. PokerStars hat beispielsweise eine hervorragende Pokerschule für deutsche Spieler und ein Forum, das du kostenlos benutzen kannst, wenn du bei PokerStars spielst.
Wir hoffen, dir mit dieser Anleitung einen kleinen Überblick verschafft zu haben. Auf unserer Seite und im Internet findest du viele weitere Informationen zum Thema Poker, Pokervarianten und Pokerstrategien.